Bio aus Überzeugung
Biobauer Gustav Wolters hat das Land vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) gepachtet. Zusammen mit seinen Mitarbeitern bewirtschaftet er nach BIOLAND-Regeln die etwa 200 Hektar des Hofes. Für ihn ist klar: „Was ich mit dem Land und dem Boden anstelle, hat einen direkten Einfluss auf das Grundwasser. Ein sorgsamer Umgang mit Tier und Natur ist für mich oberstes Gebot.“
Alle auf dem Hof erzeugten Waren sind mit dem Gütesiegel „aus anerkannt ökologischem Landbau“ ausgezeichnet und unterliegen mehrmals pro Jahr unabhängigen Kontrollen (Ökokontrollstelle DE 006).
Weniger ist mehr
Eine wichtige Voraussetzung für die Erfolge beim Grundwasserschutz ist ein angemessenes Verhältnis zwischen Tierzahlen und Flächen. Auf dem Biohof Bakenhus bedeutet das Schweinemast mit viel Platz für die Tiere und für die Rinder: extensive Weidehaltung mit nur einer Großvieheinheit pro Hektar (= 10.000 m²).
Gesunder Kreislauf
Die überschaubare Anzahl der Tiere ist die Bedingung dafür, dass ein möglichst geschlossener Nährstoffkreislauf aufrechterhalten werden kann. Nur so können die Tiere von dem ernährt werden, was auf der eigenen Fläche angebaut wird. Der von den Tieren erzeugte Mist kehrt als Dünger auf die Futteranbauflächen zurück. So bleiben Nährstoffangebot und -bedarf im Gleichgewicht.
Ein echter Evergreen: Futteranbau in vielfältiger Fruchtfolge Immergrüne Felder durch eine breit gestreute Fruchtfolge sind ein wichtiges Prinzip des ökologischen, grundwasserschonenden Landbaus: Nachdem über den Sommer die Hauptfrucht gereift und geerntet wurde, kommen über den Winter Zwischenfrüchte oder Wintergetreide aufs Feld.
„So säen wir nach Triticale, Roggen, Sommergerste und Kartoffeln, Zwischenfrüchte wie Ölrettich, Rübsen und Senf, um Erosion und Nitratauswaschung zu verhindern“, erläutert Gustav Wolters eine beispielhafte Fruchtfolge.
Viel Platz und frische Luft
Raus auf die Weide
Die Angus-Rinder leben in Mutterkuhherden: Das bedeutet, sechs bis neun Monate bleiben die Kälber bei den Kühen. Danach werden sie in Jungrinder- und Jungbullen-Herden getrennt und bleiben noch ungefähr 1 – 1,5 Jahre auf dem Hof. Alle Tiere grasen vom Frühjahr bis zum Winteranfang auf den weitläufigen Weiden.
Viel Stroh zum Wühlen
Die Mastschweine vom Biohof Bakenhus haben mehr Platz als von der EU-Öko-Verordnung gefordert und jederzeit die freie Wahl zwischen Stall und der Box an der frischen Luft. Hier wie dort gibt es genug Stroh zum Wühlen und Nestbau. Das Kupieren von Schwänzen und Kürzen der Eckzähne erübrigt sich bei dieser Haltungsform ganz selbstverständlich, Probleme mit Verbiss an Ohren und Schwänzen gibt es kaum. Die Schweinhaltung ist vom Deutschen Tierschutzbund in der Prämienstufe zertifiziert.
Klare Regeln für guten Grund
Für den Pächter bedeutet ökologische Landwirtschaft im Trinkwasserschutzgebiet, fünf naturnah grüne Grundregeln strikt zu befolgen:
- Möglichst geschlossener Nährstoffkreislauf: flächengebundene Tierhaltung bedeutet, das Futter wird selbst angebaut der Mist der Tiere kehrt als Dünger zurück auf die Felder
- Keine chemischen Pflanzenschutzmittel: keine Pestizide gegen Schädlinge, keine Herbizide gegen Unkraut
- Verzicht auf chemisch-synthetischen, leicht löslichen Mineraldünger: damit sinkt das Auswaschungsrisiko für Nitrat
- Vielfältige Fruchtfolge mit immergrünen Feldern: vermeidet Bodenerosion und Nitrateinträge; fördert Biodiversität
- Artgerechte Tierhaltung = weniger Tiere und mehr Platz: gut für die Tiere, gut für die Umwelt und gut für den Geschmack!
Ganz nebenbei das Artensterben stoppen
Weil Pestizide und Herbizide auf den immergrünen Feldern tabu sind, hat die vielfältige Fruchtfolge einen wertvollen Nebeneffekt. Sie wirkt dem Insektensterben entgegen. Sowohl die Zahl der Individuen, wie auch der Arten, ist ganz erheblich größer als auf konventionellen Monokulturen. Das lässt auch Feldlerche, Schwarzkehlchen & CO wieder jubilieren!
Messbare Erfolge
Die Regeln der Bio-Landwirtschaft passen perfekt zum nachhaltigen Schutz des Grundwassers. „Seit mehr als zehn Jahren haben wir im Durchschnitt weniger als 30 Kilogramm Rest NMin über alle Flächen zu Beginn der Sickerwasserperiode im Herbst. Damit haben wir die hoch gesteckten Ziele des OOWV mehr als erfüllt“, berichtet Gustav Wolters nicht ohne Stolz.
Biohof Bakenhus im Betriebsspiegel
Bewirtschaftung | seit 1997 ökologisch, Gemischtbetrieb |
Arbeitskräfte | 3 festangestellte Mitarbeiter, 2 Azubis |
Anbauverband | Bioland |
Betriebsgröße | 115 ha Ackerland, 95 ha Dauergrünland |
Standort | Großenkneten Nds. |
Niederschlag | 740 mm im Jahr |
Boden | Sand, humoser Sand, Wertigkeit gering = 15 bis 25 Bodenpunkte |
Fruchtarten | Triticale (= Kreuzung aus Weizen und Roggen), Roggen, Sommergerste, Silo- und Körnermais, Kleegras, Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen, Kartoffeln |
Tierhaltung | 150 Aberdeen-Angus-Rinder in Weidehaltung, im Winter im Laufstall 350 Mastschweine in Offenstallhaltung 30 Pensionspferde, Reitplatz und -halle |
Hat ökologischer Landbau goldenen Boden?
… unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und langfristigen Werthaltigkeit ganz sicher. Pächter Gustav Wolters sorgt seit rund 20 Jahre dafür, dass der Hof auch schon in der rauen Gegenwart wirtschaftlich arbeitet: mit durchdachten Konzepten und mit Hilfe moderner Maschinen. So werden ökologische, ökonomische und soziale Ziele ausbalanciert, dafür erhielt der Hof 2014 den Niedersächsischen Nachhaltigkeitspreis für Landwirtschaft.
Unser Team
Die Arbeit auf dem Biohof Bakenhus macht sich nicht von allein. „Mit Arthur Vogel und Roland Lemken, beide schon sehr lange auf dem Hof tätig, bilden wir das Stammteam für den täglich reibungslosen Ablauf hier auf dem Hof, sagt Pächter und Betriebsleiter Gustav Wolters: „Und im Büro behält Johanna Kroll den Überblick. Außerdem bilden wir auch gerne junge Menschen mit Leidenschaft für die Landwirtschaft aus und bieten vielfältige Möglichkeiten für Praktikantinnen und Praktikanten“.
Ansprechpartner vor Ort:
Gustav Wolters, Tel.: 0173 9 785 451
g.wolters@bakenhus.de
Johanna Kroll, Tel.: 04435 95110
j.kroll@bakenhus.de
Unsere Zertifikate zum Download
Pensionspferde
Langjährige Tradition hat die Pferdehaltung auf dem Hof. Beim Erwerb des Hofes 1995 wurden Stallanlagen, Reithalle und -platz vom Vorbesitzer übernommen. Die Lage und Ausstattung des Hofes bietet für die Pensionspferdehaltung exzellente Möglichkeiten. Pferdefreunde finden direkt im angrenzenden Wald ein Reitwegenetz vor.
Die Stallboxen sind nach der Übernahme des Hofes für eine artgerechtere Haltung verbessert worden: viel Platz, mehr Licht und ein großer Weideauslauf erfreuen Ross und Reiter.
Bei Ingeborg und Roland Lemken (Tel. 0152 59 956 080) liegt die Betreuung der Pferde in besten Händen.